Die Finanzierung der Verbandsarbeit der Aidshilfe NRW
im Jahr 2024
Das Land Nordrhein-Westfalen leistete auch im Jahr 2024 den größten Anteil an der Finanzierung des Landesverbandes der Aidshilfen NRW. Aus dem Bereich „Maßnahmen für das Gesundheitswesen“ unter dem Titel „Bekämpfung erworbener Immunschwäche (Aids)“ wurden vom Ministerium für Gesundheit und Soziales Zuwendungen in Höhe von 2,207 Millionen Euro bewilligt, von denen wir 2,099 Millionen Euro verausgabt haben. Davon wurden 793.728 Euro an Projektnehmer*innen für die Zielgruppenspezifische Präventionsarbeit (ZSP) und 70.000 Euro an JES NRW (Selbsthilfe von Junkies, Ehemaligen und Substituierten) weitergeleitet.
Im Rahmen von ZSP hat die Aidshilfe NRW zentrale Projekte umgesetzt und die regionalen sowie landesweiten Projekte in folgenden Bereichen vor Ort begleitet:
- Frauen und Aids in NRW unter der Marke XXelle (15 Projekte)
- Schwule sowie MSM unter der Marke Herzenslust für Präventionsarbeit in NRW (17 Projekte)
- Schwule und MSM: weitere Projekte (1 Projekt)
- Schwule und MSM mit Migrationshintergrund (5 Projekte)
- Schwule und MSM: Sexarbeit (4 Projekte)
- HIV-spezifisch: Menschen mit HIV: Öffentlichkeitsarbeit, Selbsthilfe, Beratung, Versorgung (3 Projekte)
- HIV-spezifisch: weitere Projekte (2 Projekte)
- HIV-spezifisch: Netzwerk MiSSA, Menschen aus Ländern südlich der Sahara in Afrika (7 Projekte)
- HIV-spezifisch: drogengebrauchende Menschen und Menschen in Haft (4 Projekte)
- Landesweite Qualitätssicherung (4 Projekte)
- ZSP-Verwaltung: Antragstellung bis Prüfung der Verwendungsnachweise (1 Projekt)
Die Förderung der Landesgeschäftsstelle erfolgte im Jahr 2024 als Anteilfinanzierung mit einem Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent, der vom Verein durch zusätzlich eingeworbene Mittel, Spenden, Bußgelder und Mitgliedsbeiträge gedeckt werden muss.
Die Krankenkassen fördern die gesundheitsbezogene Selbsthilfe nach §20h SGBV V seit 2008 mit einem gesetzlich festgelegten Betrag an den Krankenkassenbeiträgen. Anteilige Kosten der Landesgeschäftsstelle sowie die landesweiten Positiventreffen wurden im Jahr 2024 mit 61.576 Euro (Pauschalförderung Teil 1) und 63.000 Euro (Pauschalförderung Teil II) finanziert. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Zuwendungen um gut 17 Prozent gekürzt. Durch gezielte Mittelakquise ist es uns gelungen, insbesondere die Angebote der Positivenselbsthilfe im gewohnten Umfang aufrecht zu halten. Spenden konnten in Höhe von 21.897 Euro eingenommen werden. Wir danken allen Spender*innen für diesen wichtigen Beitrag zur notwendigen Deckung unseres Eigenanteils.
In den meisten Fällen verlangen die Zuwendungsgeber*innen, dass die Mittel für zusätzliche Sachkosten aufgewendet werden. Gemein- und Personalkosten können nur in seltenen Fällen angesetzt werden. Häufig ist die Zuwendung an die Bedingung geknüpft, dass ein Eigenanteil eingebracht wird. Trotz dieser belastenden Bedingungen ist es uns im Jahr 2024 gelungen, unsere Betriebsmittelrücklage lediglich mit einem Betrag in Höhe von 442,32 Euro zu belasten.
