„Gemeinsam. Gerade jetzt.“ Kampagne zum Welt-Aids-Tag
Seit mehr als 30 Jahren findet jedes Jahr am 1. Dezember der Welt-Aids-Tag statt. Er bekräftigt die Rechte der HIV-positiven Menschen weltweit und ruft zu einem Miteinander ohne Vorurteile und Ausgrenzung auf. Außerdem erinnert der Welt-Aids-Tag an die Menschen, die an den Folgen von HIV und Aids verstorben sind.
In diesem Jahr hat UNAIDS den Welt-Aids-Tag international unter das Motto „Rethink. Rebuild. Rise.“ („Neu denken. Wiederaufbauen. Aufstehen.“) gestellt. Das Motto ruft dazu auf, im Angesicht tiefgreifender Veränderungen in der Finanzierung und Organisation der HIV-Bekämpfung die bisherigen Strategien zu überdenken und Strukturen neu aufzubauen. Es soll Menschen mit HIV, Forschende, Politik, Gesundheitsfachkräfte, Geldgeber*innen, Medien und Communities zusammenbringen, um gemeinsam gestärkt aufzustehen und die globale Antwort auf HIV neu auszurichten.
Weltweit leben etwa 41 Millionen Menschen mit HIV. Noch lange nicht alle haben Zugang zu den Medikamenten, die ihr Leben retten können. Und noch immer erleben Betroffene Diskriminierung und Stigmatisierung.
Nach drastischen internationalen Kürzungen, vor allem durch die USA, könnten bald Millionen Menschen weltweit ihre HIV-Therapie verlieren. Mit der geplanten Einstellung des UNAIDS-Programms der Vereinten Nationen werden Versorgungsstrukturen wegbrechen. Prävention, Beratungs- und Testangebote drohen zu verschwinden. Zugleich nimmt Diskriminierung von Menschen mit HIV und den besonders stark davon betroffenen Gruppen wieder zu – auch in Deutschland.
Die Kampagne, die gemeinsam vom Bundesinstitut für öffentliche Gesundheit (BifÖG), von der Deutschen AIDS-Stiftung und der Deutschen Aidshilfe (DAH) getragen wird, zeigt die Menschen, um deren Leben es geht, und fordert zum entschlossenen Handeln auf. Ein Stein nach dem anderen kippt – bis alles am Boden liegt. Mit beeindruckender Symbolik zeigt ein Animationsclip zu dieser Kampagne, wie Kürzungen bei den globalen Maßnahmen gegen HIV zurzeit alles gefährden, was bisher erreicht wurde – und Millionen Menschen das Leben kosten könnten. Angefangen hat diese Entwicklung zu Beginn des Jahres mit einem weitgehenden Rückzug der USA, weltweit größte Geldgeberin im Kampf gegen Aids. Doch die EU und andere Länder folgten. Auch Deutschland kürzte seine Zuwendungen zum Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria. Wie bei einem Domino-Effekt schwindet das Bewusstsein, dass Therapie und Prävention unverzichtbar sind und dass Solidarität der Schlüssel für eine Welt ohne Aids ist.
Die Gemeinschaftskampagne zum Welt-Aids-Tag setzt dieser Entwicklung eine klare Botschaft entgegen „Gemeinsam. Gerade jetzt.“
Weitere Informationen findest du unter welt-aids-tag.de.
