Neue Leitlinie zur HIV-Therapie in der Schwangerschaft
Die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) und die Österreichische Aids-Gesellschaft haben bereits im März dieses Jahres eine aktualisierte Leitlinie zur HIV-Therapie in der Schwangerschaft und bei HIV-exponierten Neugeborenen verabschiedet. Diese wurden nun veröffentlicht und sind somit anzuwenden.
Im Hinblick auf die Art der Entbindung gibt es keine Änderungen. Frauen mit einer nicht nachweisbaren Viruslast können vaginal entbinden. Eine Expositionsprophylaxe soll in diesem Fall nicht erfolgen. Die Neo-PEP für das Neugeborene kann bei supprimierter maternaler Viruslast ebenfalls entfallen.
Zum Stillen hat sich die neue Leitlinie eindeutig positioniert. Frauen mit supprimierter Viruslast können stillen, bei nachweisbarer Viruslast soll weiterhin vom Stillen abgeraten werden. Kontrollen der mütterlichen Viruslast sollten im ersten Monat nach der Entbindung und dann alle zwei Monate erfolgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktualisierte Leitlinie mehr Normalität für Schwangere mit HIV und ihre exponierten Kinder ermöglicht. Die Leitliniengruppe wird ergänzend zu den aktualisierten Empfehlungen noch Informationsmaterial erarbeiten, dass über die Homepage der DAIG zur Verfügung gestellt wird.
Den Text der Deutsch-Österreichischen Leitlinie zur HIV-Therapie in der Schwangerschaft und bei HIV-exponierten Neugeborenen findes du unter daignet.de.
