
In NRW leben rund 21.200 Menschen mit HIV und Aids. Die meisten in den großen Städten und Ballungsräumen. Aber eben auch in den ländlichen Regionen wie dem Westmünsterland oder bei uns in Ostwestfalen. In einigen ländlich geprägten Kreisen, aber auch in größeren Städten ist ihre Versorgung durch fehlende HIV-Schwerpunktärzt*innen lückenhaft, die nächstgelegenen HIVSchwerpunktpraxen sind oft nur schwer zu erreichen. Umso größer ist die Bedeutung mancher regionalen Aidshilfe für die Beratung, Betreuung und Versorgung HIV-positiver Menschen.
Doch nun drohen einzelne Aidshilfen wegzufallen, wie in mancher Region schon geschehen. Die Vereine sind schon seit längerem am finanziellen Limit. Von Anfang an wurde die pauschale Landesförderung der Aidshilfen nicht ausreichend angepasst. Inzwischen müsste sie verdoppelt werden.
Um unsere Zielgruppen bedarfsgerecht zu unterstützen, müssten auch die zielgruppenspezifischen Präventionsmittel aufgestockt werden. Nicht wenige Aidshilfen in den Regionen sind akut gefährdet. Wir brauchen den Willen der Politik und die entsprechenden Mittel, um das zu verhindern.
Johanna Verhoven, Vorstandsmitglied der Aidshilfe NRW