In NRW leben rund 21.200 Menschen mit HIV und Aids. Rund zwanzig Prozent davon sind Frauen. Viele von ihnen kennen keine andere und denken, sie seien die Einzige weit und breit. Dabei wäre es so entlastend, sich mit anderen Frauen auszutauschen, die in der gleichen Situation sind.
Die Aidshilfen in NRW bieten Frauen mit HIV an, sich untereinander zu vernetzen. Nahezu landesweit bekommen Frauen mit HIV oder Frauen, die mit HIV zu tun haben, in den Aidshilfen Unterstützung, Information und Beratung. In vielen Städten finden regelmäßig Angebote für Frauen mit HIV statt.
Die Vernetzung erfolgt über die Landesarbeitsgemeinschaft Frauen und HIV/Aids in NRW. Doch die Arbeit der Aidshilfen vor Ort ist in manchen Regionen nicht gesichert. Die Vereine sind schon seit längerem am finanziellen Limit. Von Anfang an wurde die pauschale Landesförderung der Aidshilfen nicht ausreichend angepasst. Inzwischen müsste sie verdoppelt werden.
Um vernetzte Angebot von und für Frauen mit HIV weiter zu gewährleisten, müssen auch die zielgruppenspezifischen Präventionsmittel aufgestockt werden. Wir brauchen den Willen der Politik und die entsprechenden Mittel, um das zu ermöglichen.
Birgit Körbel, Frauen- und Familienzentrum der Aidshilfe Köln